Bericht: Dominik Mildner, Radio 8 in Ansbach
Film und Bilder: Sarah Maxen, Hörfunkschule Frankfurt
Ja es lohnt sich, den eigenen Sender fürs RADIOSIEGEL vorzuschlagen. Nicht nur weil der Arbeitgeber dann eine bunte Plakette an die Tür nageln darf. Auch für uns Volos! Und zwar spätestens auf der Medien-Exkursion in die Hauptstadt. Drei Tage Berlin, spannende Programmpunkte in den verschiedensten Medienhäusern und Institutionen des Bundes, Essen in Ur-Berliner-Kneipen und viele neue Kontakte zu Volontär:innen aus der ganzen Republik. Und dass alles spendiert von der Initiative RADIOSIEGEL.
Tag eins: Spontanes Treffen mit Arbeitsminister Hubertus Heil
Es geht los – und zwar in der Kantine der taz. Ich treffe zum ersten Mal auf die Gruppe! Wir sind 14 Volontär:innen, viele von Lokalradios aus NRW und Baden-Württemberg, aber auch aus Bayern, Hessen, Thüringen, Schleswig-Holstein und Berlin. Das Programm der Exkursion haben Andreas Fauth und Sarah Maxen von der Hörfunkschule Frankfurt auf die Beine gestellt, die die Exkursion begleiten.
Bei einem gemütlichen Kaffee lernen wir einander kennen. Es ist spürbar: Die Gruppe hat Lust sich miteinander auszutauschen, drei spannende Tage zu erleben und die gewonnenen Eindrücke zu diskutieren. Dann geht’s los – erster Programmpunkt: Ein Besuch des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). Der Weg dahin führt uns durch die Straßen Berlins. Unterwegs gibt’s einen kleinen Stopp mit Sightseeing Facts von Andreas Fauth, inklusive einer Frage, die sich durch die Exkursion ziehen wird: „Befinden wir uns gerade im ehemaligen Osten oder im Westen der Stadt?“
Am BMAS (im Osten) angekommen betreten wir das Gebäude durch die Halle des Volkes. Ein hervorragender Hintergrund für Insta-Posts. Auf dem Boden stehen einige schwarze Eimer. Offensichtlich tropft die Halle des Volkes von der Decke… Empfangen werden wir hier von zwei stellvertretenden Pressesprecher:innen. Sie geben uns eine Einführung in die Struktur des Ministeriums und Einblicke in die Pressearbeit einer Bundesbehörde. Und dann schaut plötzlich der Chef selbst mal herein. Minister Hubertus Heil begrüßt uns spontan, lässt zu, dass wir ihn sogar mit persönlichen Fragen löchern, und hat am Schluss noch lobende Worte für uns und das Radio übrig. Was für eine tolle Überraschung!
Danach steht ein Besuch des RTL Audio Centers (im Westen) auf dem Programm. Dort empfangen uns Morningshow-Moderatorin und stellvertretende Programmdirektorin von 105’5 Spreeradio, Nicole von Wagner und Patrick Limprecht, stellvertretender Redaktionsleiter. Schon im Eingangsbereich fallen 14 Kinnladen herunter. Wir stehen im Eingangsbereich eines Medienhauses, dass keine technischen Wünsche offen lässt. Modernstes Equipment mit allem Zipp und Zapp und vielen kleinen Rückzugsorten und Kreativräumen. Allen voran der Urlaub-Am-Strand-Raum mit Massage-Sessel! Nach Aussage unserer Guides immer ausgebucht – an diesem Donnerstag-Nachmittag aber frei für den Rest des Tages.
Im Anschluss gehen wir über zum gemütlichen Teil des Abends. Wir sind zum Abendessen eingeladen in die Kult-Kneipe „Dicke Wirtin“ (im Westen), auf Rechnung der Initiative RADIOSIEGEL. Hier können wir jetzt erstmal die Ereignisse des Tages besprechen und Netzwerken. Das alles bei bester Berliner Küche und unter dem Eindruck einer – Zitat Andreas – riesigen Schnapskarte. Was solls… Abfahrt am nächsten Tag ist ja erst um 08:30 Uhr.
Tag zwei: Zu Gast bei Springer, direkt nach Entlassung der BILD-Chefredaktion
Tag zwei beginnt in einem Medienhaus, in dem just an diesem Tag besondere Stimmung herrscht. Knapp 24 Stunden, nachdem die gesamte BILD-Chefredaktion abgesägt wurde, sind wir im Springer-Hochhaus (genau auf der ehemaligen Grenze). Dort bekommen wir eine kurze Tour durch den BILD-Newsroom. Danach treffen wir den BILD Audioverantwortlichen Stefan Netzeband. Er diskutiert mit uns über die Audiostrategie der BILD, das aktuelle Tagesgeschäft und multimediales Arbeiten.
Danach geht es ins Regierungsviertel. Wir haben die Möglichkeit im Haus der Bundespressekonferenz (im Osten), den Hauptstadtjournalist:innen bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Hier informiert die Bundesregierung über aktuelle Ereignisse, Pläne und Debatten. Dieses Mal geht es vor allem um die Frage von Kampfjetlieferungen an die Ukraine und einen Besuch der Ministerin für Bildung und Forschung in Taiwan.
Als nächstes sind wir direkt an der Quelle: Wir sind zu Besuch bei der dpa (gerade so im Westen). Wir bekommen eine Führung durch einen gigantischen Newsroom, der sich gerade kurz vor dem Umzug befindet – Dank viel Home-Office braucht auch die dpa nicht mehr so viel Platz. Außerdem bekommen wir einen spannenden Einblick in das Tagesgeschäft der dpa und interne Abläufe. Alles garniert von einer sehr aufrichtigen Ermunterung: Wer Lust hat, mal vorbeizuschauen, zum Beispiel für eine Hospitanz, ist gerne willkommen.
Dann geht’s weiter. Nach einem kurzen Gruppenfoto am Schloss Bellevue (im Westen – möglicherweise hat Frank-Walter auch kurz mal zur Tür rausgeschaut) sind wir bei einer Live-Sendung von radioeins im Bikini Berlin (im Westen). Live on air im Studioeins sind dabei Moderatorin Marion Brasch, die Rockmusikerin Paula Carolina und Schauspielerin Claudia Michelsen.
Jetzt gilt es den Tag nur noch ausklingen zu lassen – und zwar bei einem letzten Bier, gemeinsam mit rbb-Redakteur Mario Köhne von Antenne Brandenburg im Brauhaus Dolden Mädel in Kreuzberg (im Westen). Nochmal haben wir die Chance zum Netzwerken und Mario Köhne zur Arbeit bei den Öffentlichen auszuquetschen.
Tag drei: Werden Journalist:innen fair bezahlt? Antworten vom DJV
Am letzten Tag steht ein Treffen mit dem Deutschen Journalisten Verband auf dem Programm. Wir treffen auf Frank Überall, Vorsitzenden des DJV und Paul Eschenhagen, Referent für digitale Kommunikation und stellvertretender Pressesprecher. Der Termin, unter dem sich viele zunächst am wenigsten vorstellen konnten, wird sehr schnell spannend. Wir erfahren viel über die Arbeit der Gewerkschaft und verstehen, was eine Mitgliedschaft bringen kann. Hier erfahren wir was eine faire Bezahlung von Journalist:innen bedeutet und bekommen Infos zur Beratung des DJV, wenn wir mal in rechtliche Schwierigkeiten geraten sollten. Dann lädt uns der DJV noch zu einem Mittagessen auf die Fischerinsel (im Osten) ein. Bei Pizza und Pasta können wir uns wieder austauschen was das Zeug hält und mit Frank Überall und Paul Eschenhagen über Anekdoten aus jahrelanger Berufserfahrung quatschen.
Damit gehen drei spannende Tage in Berlin zu Ende. Falls es ein Fazit zur Exkursion gibt, dann ist es sicher Folgendes: Ja es lohnt sich, den eigenen Sender fürs RADIOSIEGEL vorzuschlagen. Nicht nur für die bunte Plakette!
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